Hilfe konkret und unmittelbar
22. Juli 2015
Nur in Afrika ist es noch heißer ...
Um 11.00 Uhr war das Beladen des Containers geschafft.
Die 30 Grad Celsius im Schatten konnten das Verladeteam der Aktion Solidarität nicht davon abhalten, mal wieder ganze Arbeit zu leisten. Während sich das Containerinnere langsam aber sicher zur Sauna aufheizte, zeigte sich die Sonne auf dem Platz davor von der allerbesten Seite. Jammern hilft aber wenig, denn wie immer gilt für uns beim Beladen eines Containers die eiserne Regel: Zeit ist Geld. Und Letzteres versuchen wir auch bei tropischen Zuständen zu sparen. Also nochmals in die Hände gespuckt und dann ran an die vorbereiteten Waren für Afrika.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Aktion Solidarität geht der Container nicht nach Ruanda, sondern nach Lomé-Togo in Afrika. Unter der Schirmherrschaft der dortigen Caritas kommen die Sachen den Diözesen Aneho und Kpalimé zugute. Pater Benoit Abali Hodanou ist dort unser Ansprechpartner vor Ort. Ihm obliegt die Verwaltung und gerechte Verteilung der Hilfsgüter aus dem Stiftland. Im Focus unserer Unterstützung liegen eine Schule und eine Ausbildungswerkstatt, sowie ein Krankenhaus und ein Behindertenheim. Insgesamt wurden mal wieder rund fünf Tonnen Waren verpackt und in den 20 Fuß großen Container verladen.
Neben den für unsere Transporte gängigen Dingen wie Fahrräder, Nähmaschinen und Textilien wurden diesmal vor allem Krankenhausbetten verstaut. Diese wurden vom Tirschenreuther Krankenhaus zur Verfügung gestellt und seit ein paar Wochen in den Containern der Aktion Solidarität zwischengelagert. Die Krux beim Transport der Betten zeigte sich bereits damals schon, weil sich diese nicht einfach so anheben lassen. Die Höhenerstellbarkeit der Liegeflächen ist bei der Pflege von Patienten wohl Goldwert, beim Transport aber eine Herausforderung. Schließlich kann man diese Krankenhausbetten dann nur am Untergestell anheben. Wohl dem, der seine Finger dabei nicht einklemmt! Mit vereinten Kräften und mit Einsatz des Gabelstaplers gelang unserem Team aber auch diese Aufgabe.
Überproportional häufig waren diesmal auch Schultafeln zu verstauen. Hier ist pure Muskelkraft gefragt. Dank eines Asylbewerbers, der kräftig mit anpackte, konnten aber auch diese Gewichte gestemmt werden. Die meisten Einheimischen sind zwar langjährige, erfahrene Akteure in Sachen Containerbeladung, jedoch haben die meisten altersbedingte Probleme beim Heben von schweren Gewichten. Die Hilfe von jungen, kräftigen Asylbewerbern wird da dankbar angenommen und zeigt mal wieder, wie diese Menschen in unserer Gesellschaft dringend gebraucht werden.
Kurz nach 11.00 Uhr war es dann aber wieder geschafft. Jeder Quadratzentimeter im Inneres des Containers war ausgereizt, so dass die schwere Türe gerade noch einmal zuging und versiegelt werden konnte. Man war sich auch diesmal sicher: Hier kann nichts mehr wackeln auf der langen Reise nach Togo. Schnell konnte noch das obligatorische Gruppenfoto vor dem Lkw zusammen mit seiner charmanten Fahrerin gemacht werden, als auch nach alter Tradition eine stärkende Brotzeit auf die fleißigen Helfer wartete. Im Schatten eines Baumes saß man noch eine kurze Weile zu einer fröhlichen Runde zusammen, was auch dem Vereinsleben der Aktion Solidarität gut tut.
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Werner Fritsch, Schriftführer