Offene Briefe 2018

Vorstandschaft Aktion Solidarität

Sternsinger
Die Kinder im „Nest“ in Kenia wünschen ebenfalls frohe Weihnachten.

Dezember 2018

Liebe Pateneltern, liebe Lehrer und Schüler, liebe Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer der Aktion Solidarität,

das Jahr 2018 neigt sich schon wieder dem Ende und es ist Zeit, sich bei Ihnen für Ihre Unterstützung zu bedanken. Nur durch Ihre vielfältige und langjährige Mithilfe ist es uns möglich, unsere Partner Dr. Uta Düll, Pater Danko Litrić in Ruanda und Irene Baumgartner in Kenia bei ihren Projekten für die ärmsten der Gesellschaft zu unterstützen. Durch finanzielle Zuwendungen, Sachspenden oder durch tatkräftige Mitarbeit - jede Unterstützung ist wichtig und nötig - nur durch diese vielen Komponenten kann der Motor „Solidarität“ laufen: Viele Helfer, die vor allem still im Hintergrund arbeiten, haben es wieder möglich gemacht einen Container mit Hilfsgütern nach Ruanda zu schicken. Dafür ein herzliches „Vergelt’s Gott“! Eine Aufzählung aller, die uns helfen und tatkräftig unterstützen würde den Rahmen des Weihnachtsbriefes sprengen und birgt immer die Gefahr, jemanden zu vergessen. Irene Baumgartner konnten wir in diesem Jahr finanziell unterstützen. Bei einem Projektbesuch vor Ort hat sich wieder gezeigt, dass jeder Euro ohne Abzüge für das Wohlergehen der Kinder und Mütter ausgegeben wird.
Die beigelegten Weihnachtsbriefe zeugen wieder davon, wie den Menschen vor Ort geholfen werden kann. „Den größten Reichtum hat, wer arm an Begierden ist.“
Mit diesem Sprichwort bedanken wir uns nochmals mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott“ für Ihre Unterstützung und Mithilfe. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe und besinnliche Weihnachten, sowie alles erdenklich Gute für 2019!

Das Team der Aktion Solidarität



Nachruf

Nachruf

Weihnachten 2018

Liebe Mitarbeiter/innen,

Schon im Jahr 2017 hat Gott zwei sehr wertvolle Menschen und treue Mitarbeiter zu sich berufen: Herrn Anton Richtmann und Herrn Alfred Schleyer. Ihr Tod wurde im letzten Weihnachtsbrief leider nur kurz erwähnt. Deshalb will ich ihrer hiermit noch kurz gedenken und dankbar an ihren selbstlosen Einsatz erinnern.

Herr Anton Richtmann war sicher auch den jüngeren/späteren Mitgliedern aus den letzten Jahren bekannt, als er unzählige Fahrräder repariert, Ersatzteile besorgt und zum Versand nach Rwanda etc. vorbereitet hat. Eine Rechnung von ihm haben wir nie gesehen. Aber nur wenigen ist seine Tätigkeit vor Gründung der Aktion Solidarität und in deren Anfangsjahren bekannt. Mit seinem Bruder Herrn Joseph Richtmann hat er bei der Beladung vieler Container und LKWs mit schweren Krankenbetten und anderen Hilfsgütern nach Polen, Afrika, Albanien, Montenegro etc. mitgearbeitet. Die Zahl weiß nur Gott. Am 2.6.2017 kehrte er zu seinem Schöpfer zurück.

1991 öffnete Albanien nach vierzigjähriger totalitärer Herrschaft seine bis dahin geschlossenen Grenzen. Nach unserer ersten Erkundungsfahrt stand fest: hier wollen und müssen wir helfen. Durch Vermittlung des damaligen Landrates Herrn Haberkorn bekamen wir Kontakt zur Firma Jawurek die bereit war, uns einen LKW zu leihen. Dann meldete sich Alfred Schleyer. Er war opferbereit, mutig und besonnen - diese Fahrten waren nicht ungefährlich: In Albanien herrschte Not, Hunger und Chaos. Zudem war jede Fahrt zeitaufwändig (8-14 Tage). In Jugoslawien war Krieg, der Landweg nicht möglich. Es blieb der Weg mit der Fähre. Alfred Schleyer stand mit seinen 42 Jahren als Rettungsassistent beim BRK voll im Berufsleben und schaffte es doch, fast alle 21 Transporte im Laufe von knapp 3 Jahren sicher nach Albanien zu bringen.
Dann 1994, Genozid in Rwanda: Ab 1995/96 konnte nur über das Ministerium von Rheinland-Pfalz geholfen werden, die Hilfsgüter mussten in die Spedition nach Frankfurt. Wieder wurde der LKW mit Krankenbetten, medizinischem Material usw. von den Mitarbeitern - unter ihnen wieder die Brüder Anton und Joseph Richtmann - beladen und von Alfred Schleyer gefahren. Als sich die Lage in Jugoslawien beruhigte, wurden auch dorthin einige Hilfstransporte gefahren. Nach einer dieser Fahrten mit dem LKW voll Krankenbetten nach Montenegro musste Herr Schleyer selbst per Hubschrauber zu einer Notoperation gebracht werden. Diese große Operation machte eine weitere Mitarbeit nicht mehr möglich ... Am 24.11.2017 hat ihn Göttin die Ewigkeit berufen, seine guten Taten sind ihm vorausgegangen.

Wir wollen unserer beiden verstorbenen Mitglieder dankbar im Gebet gedenken. Mögen sich würdige Nachfolger mit ebenso großem Herzen für die Armen finden!
Allen Mitgliedern wünsche ich ein frohes und gnadenvolles Weihnachtsfest, Gottes Schutz und Segen für das kommende Jahr und freue mich auf weitere gute Mitarbeit!

Geroldine Ondrusek



Pater Danko Litrić SDB

Pater Danko Litrić SDB

Weihnachten 2018

Liebe Freunde und Mitglieder der Aktion Solidarität in Tirschenreuth,

wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende zu, höchste Zeit Dank zu sagen für alles Gute und die geleistete Unterstützung, die wir erfahren haben. So eile ich, damit mein Brief aus Afrika noch vor Weihnachten bei euch in Tirschenreuth ankommt.
In diesem Jahr konnte ich mein Goldenes Priester Jubiläum feiern und ich danke Gott für 50 Jahre Dienst im Weinberg des Herrn-das war nicht mein Verdienst, sondern Gottes Wille, denn dreimal habe ich dem Tod ins Auge gesehen. 13 Jahre durfte ich in meiner Heimat Kroatien und 37 Jahre in Afrika, hier in Rwanda, das Evangelium verkünden, Kinder, Jugendliche und Erwachsene taufen, Hungrigen und Kranken helfen - einfach das tun, was auch Jesus getan hat. Das war nur möglich, weil mich viele Freunde aus meiner Heimat und besonderes aus Tirschenreuth und Umgebung unterstützt haben.
Im Laufe der 37 Jahre habe ich viele Container erhalten, die Ihr mit viel Liebe, Mühe und Opfern vollgepackt habt mit vielen wichtigen, oft lebenswichtigen Sachen für Kranke, Arme und Kinder. Mit im Gepäck waren auch Dinge, die für die Einrichtung und Ausstattung der Schulen so wertvoll waren und sind: In Rango (Butare), Gatenga (Kigali) und besonderes während der letzten 15 Jahre in Don Bosco Muhazi.
Eure finanzielle Unterstützung durch Patenschaften und Spenden, ermöglicht vielen Jugendlichen die Ausbildung in einer Berufsschule, sowie armen und Waisenkindern aus der Umgebung den Besuch der Grundschule, für die unsere einheimischen Schwestern, die „Freundinnen der Armen“ sorgen.
In Don Bosco Muhazi, haben mit diesem Schuljahr 198 Mädchen und Buben ihre Ausbildung abgeschlossen und haben somit die Möglichkeit eine Arbeit zu finden - der erster Schritt in ein besseres Leben. So möchte ich hiermit in meinem und im Namen Aller, denen geholfen werden konnte, von ganzem Herzen für ihre kontinuierliche Unterstützung danken. Den Paten, für die finanzielle Hilfe, damit arme Kinder zur Schule gehen können, Allen, die an der Vorbereitung der Hilfsgüter für die Container beteiligt sind, Nähmaschinen, Fahrräder sowie andere Geräte für die Berufsschule sammeln, reparieren, verpacken und vieles mehr.
Ein besonderer Dank kommt von den Mädchen und Frauen, die nach abgeschlossener Ausbildung eine Nähmaschine mit nach Hause nehmen durften und jetzt ihren Lebensunterhalt damit verdienen können. Mit Freude erwarten wir nun den Container, der auf dem Weg zu uns ist.
Weder ich, noch die Schwestern, noch unsere jungen Freunde kennen unsere Wohltäter persönlich, aber wir sind durch eure Güte und Liebe, die alle Grenzen überschreitet mit euch verbunden. In Dankbarkeit wollen wir Gott um Schutz und Segen für Euch und Eure Familien bitten. Möge er eure Liebe zu den Ärmsten reichlich belohnen. Mit ganz herzlichen Grüßen aus Rwanda wünschen wir allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr.

Ihr
P. Danko Litrić



Dr. Uta Elisabeth Düll

Nähmaschine

Advent 2018

Liebe Freunde in Tirschenreuth,

Kurz vor Weihnachten will ich Sie im Namen der Bevölkerung in Gikonko herzlich grüßen.
Nur mit einem kleinen Bild, von Esprenace, die hier ganz stolz vor ihrem Haus ihre „Nähstube“ errichtete und auf Kunden wartet, will ich Ihnen zeigen:
IHRE HILFE KOMMT AN!

Die Mehrzahl der Nähmaschinen übergeben wir zwar den Schülern der nahen technischen Schule, damit sie bei Schulabschluss nicht nur ein Zeugnis in der Hand haben, sondern auch eine Nähmaschine, einige Fadenspulen, Reißverschlüsse, Knöpfe, Schere ... Kurz eine Grundausstattung, ihren neu erlernten Beruf auch zu Haus zu ergreifen. Danke Ihnen, dass Sie uns mit all den vielen Gaben helfen, diesen Menschen zu helfen, ihnen eine Chance zu geben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Aber nicht nur das: wir danken Ihnen für all die kostbaren Sachen: Kleider, Geschirr, Kopfkissen und Decken für unsere Armen, Spielzeug für unsere Kinder, v.a. die Kinder die viele Wochen im Krankenhaus verbringen. Rollstühle und Krücken für unsere Patienten; Allerlei Werkzeug und Ersatzteile, die wir täglich brauchen. Für all das danke ich Ihnen im Namen unserer Bevölkerung, aber auch für all die Stunden und Kraft, die Sie aufopfern, um Kisten und Container zu packen, und das so perfekt, das nicht mal eine Maus dazwischen Platz findet!
Auch wenn unser Land in den Medien immer wieder nur von seinen Sonnenseiten gezeigt wird: Prachtstraßen und Wolkenkratzer in Kigali, Gorilla-Tourismus und exotische Tiere ... so stimmt das zwar, hat aber wenig mit dem Alltag der Menschen im Hinterland und auf den Hügeln zu tun. Danke, dass Sie an diese Menschen denken.
So wünsche ich Ihnen eine gute Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest (Fest des Friedens hoffentlich) und alles Gute für das neue Jahr.

Mit herzlichen Grüßen
Uta Elisabeth DÜLL