Offene Briefe 2016

Vorstandschaft Aktion Solidarität

Weihnachten 2016

Liebe Pateneltern, Lehrer und Schüler, Mitarbeiter, Freunde und Sponsoren.

Verladeteam

Advent - Weihnachten - das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Es ist Zeit zum Nachdenken und Danken. Ein herzliches Danke allen Helfern. Durch Ihre Mithilfe und Spenden konnten wir wieder unsere Freunde in Ruanda, Kosovo und Togo unterstützen.
Im Februar haben wir 15 Krankenbetten im Lkw nach Kosovo transportiert. Im April verschickten wir 18 und im Juli weitere 11 Krankenbetten mit diversen Hilfsgütern in Zusammenarbeit mit Pfarrer Dosseh von der Pfarrei Pyrbaum nach Lomé - Togo. Wie jedes Jahr sind die Wintersachen zum Weitertransport nach Kienberg gebracht worden.
Verladeteam Unsere Herausforderung ist die Vorbereitung für den 40 Fuß (12,5 Meter langen) Container. Es wurden 40 Nähmaschinen gereinigt, kontrolliert bzw. repariert und in Holzkisten verpackt. Fahrräder, Rollstühle, Gehhilfen und sonstige Hilfsgüter mussten ebenso gereinigt und fahrtauglich hergerichtet werden.
Dazu benötigen wir dringend ab sofort weitere aktive, hilfsbereite Mitarbeiter/innen. Genauso wichtig ist Ihre finanzielle Hilfe.
Ohne Schule und Berufsausbildung kommen die Kinder nie aus dem Teufelskreis der Armut. Wir unterstützen sie mit Uniform und Schulgeld. Allen Helfern, Pateneltern und Spendern ein herzliches Vergelt’s Gott. Wir hoffen auch weiterhin auf Ihre Mit- und gute Zusammenarbeit, sowie großzügigen Spenden.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen Ihnen
Anneliese Müller, Günter Kopf und Geroldine Ondrusek



Pater Danko Litrić SDB

Sternsinger

Advent 2016

Liebe Freunde und Wohltäter,
Mitglieder und Mitarbeiter der Aktion Solidarität,
liebe Pateneltern unserer Kinder,
liebe Lehrer und Schüler!

Das Jahr 2016 neigt sich schon wieder dem Ende zu. So möchte ich – auch im Namen unserer Schützlinge, Patenkinder und aller Schüler unserer Berufsschule – ganz herzlich DANKE sagen!

Krippenspiel

Unser Schuljahr endet im Oktober. Mit Ihrer Hilfe konnten in unserem Zentrum in Muhazi insgesamt 89 Jugendliche, Jungen und Mädchen, in diesem Jahr ihre Ausbildung abschließen. Dank Eurer Nähmaschinen, Stoffe, Nähmaterial‚ sowie weiterer Werkzeuge und Geräte konnten alle eine gute Berufsausbildung erhalten: als Schneider/innen‚ Maurer‚ Koch/Köchin und in Landwirtschaft. Neben der Berufsausbildung wurde ihnen auch eine gute Erziehung und Allgemeinbildung aufgrund der christlichen Werte und Religion vermittelt. 15 Schüler wurden getauft und 3 gefirmt. Ihre finanzielle und materielle Unterstützung hilft nicht nur den Schülern und Patenkindern, sondern immer auch ihrer ganzen Familie. Deshalb wollen auch sie, zusammen mit den Lehrern und den „Freundinnen der Armen“ (Schwestern) allen Pateneltern, Spendern, Helfern und nicht zuletzt den Mitarbeitern der Aktion Solidarität für alle Mühe und Opfer von Herzen danken.

Gern wollen wir Sie alle in unsere Gebete einschließen und Sie bitten: Helfen Sie auch in Zukunft armen Kindern und Jugendlichen, damit sie einen Weg aus dem Teufelskreis von Not und Armut finden! Gott, der Allmächtige vergelte Ihnen reich jedes Opfer!

Hochzeit

Ich möchte Sie noch an einem freudigen Ereignis teilhaben lassen, an einer Hochzeit. Claudine hatte eine traurige Kindheit. Früh starb die Mutter, der Vater heiratete wieder, starb aber auch bald darauf. Die Stiefmutter jagte die 3 Kinder aus dem Haus. Sie fanden Unterschlupf bei ihrer Tante, die mit 2 Ziegen in ihrer Hütte in der Nähe unserer Schule in Muhazi lebte. Sie half den Kindern auch ein Häuschen aus Lehm und Bananenblättern zu bauen. Da lernte ich vor 15 Jahren die Kinder kennen. Claudine besuchte den Religionsunterricht, sang und tanzte im Kinderchor und wurde später zu seiner Leiterin. Mit Ihrer Hilfe konnte sie 9 Jahre die Schule besuchen und dann eine 2-jährige Ausbildung in unserer Berufsschule machen. Im vergangenen Schuljahr bekam sie ihr Abschlusszeugnis als Schneiderin und eine Nähmaschine. Bei ihren Aktivitäten für Jugendliche lernte sie einen jungen Mann kennen. Er war arm und lebte ohne Angehörige am Rande der Pfarrei. Ihn heiratete sie trotz mehrerer Angebote. Dieser Junge ist Jean Paul, den ich vor 8 Jahren im Gefängnis getauft habe. Sie werden verstehen, dass ich sehr gern ihre Bitte, sie zu trauen, erfüllt habe.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben noch eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Schutz und Segen für das nächste Jahr.

Euer dankbarer
P. Danko
mit den Schwestern und allen Schützlingen.

Kinder

Noch eine Bitte:
Im Norden von Uganda arbeitet mein Freund und Mitbruder P. Danilo Lisjak zusammen mit 3 einheimischen Don-Bosco-Salesianern. Sie haben mit dem Aufbau eines Jugendzentrums begonnen. Das ist sehr wichtig, aber auch sehr schwierig, denn nach dem langen Bürgerkrieg ist die Lage dort noch alles andere als normal ... P. Danilo wird Ihnen schreiben und um Hilfe bitten. Ich habe ihn dazu ermutigt und würde mich sehr freuen, wenn Sie den nächsten Container dorthin schicken könnten! Auch dafür vielen DANK!



Dr. Uta Elisabeth Düll

Dezember 2016

Liebe Freunde, Helfer und Sponsoren,
Liebe Mitarbeiter der Aktion Solidarität.

Rwanda ist z.Zt. eine permanente Baustelle. In der Hauptstadt Kigali vermehren sich die Hochhäuser von Monat zu Monat, doch die wenigsten sind bis zur 15. Etage vermietet. Es gibt mehr 5-Sterne-Hotels,allerdings zu selten Fünf-Sterne-Gäste. Es gibt Autos, aber zu wenig Parkplätze und zu schmale Straßen ...
Auch auf dem Land verbessert sich Einiges, allerdings erheblich langsamer. Die Stromversorgung wird allmählich auf die ländlichen Regionen ausgedehnt. Wer genug Geld hat, kann sich einen hauseigenen Stromanschluss legen lassen. Für unser Gesundheitszentrum bedeutet es, dass wir den Strom mit unseren Nachbarn teilen müssen und somit fast jeden Tag Strompausen haben, die wir mit dem Dieselgenerator überbrücken müssen. Wir verbrauchen dafür eine riesige Dieselmenge mit den entsprechenden Ersatzteilen und Reparaturen.
Auch bekommen wir eine neue Straße. Seit Monaten baggern und schaufeln die Baumaschinen – wir hoffen, dass sie irgendwann mal fertig werden, möglichst vor der Regenzeit, die alles in eine unpassierbare Matsch-Rutschpartie verwandeln würde. Doch schon jetzt nehmen die Verkehrsunfälle erschreckend zu. Die Autofahrer schätzen die Fußgänger und Motorräder falsch ein, die Kinder und Erwachsenen die Geschwindigkeit der Autos. Viel öfter ist jetzt unser unfallchirurgischer Einsatz gefragt, Osteosynthesematerial wie Platten‚ Schrauben ect. werden knapp. Dank der großen Hilfe der Spender konnten wir die Frauenklinik erweitern und ausstatten – jede Frau hat nun ein Bett für sich. Allen ein herzliches „Imana iraguhemba – Vetgelt's Gott!“

Geburt

„Herzlich willkommen in der neuen Welt“ – so begrüßt Jacqueline Niyonsaba jeden neuen Erdenbürger, der im Centre de Santé das Licht der Welt erblickt. Als leitende Hebamme freut sie sich mit allen werdenden Müttern über den neuen Schlafsaal in der Frauenklinik, in der sie nun mit mehr Platz und weniger Stress der Entbindung entgegen sehen können.

Unseren Operationssaal könnte man auch als Baustelle bezeichnen, weil wir dort an der Wiederherstellung unserer Patienten „basteln“: Dank der treuen Hilfe vieler konnten wir im letzten Jahr wieder Mehr als 80 Kinder mit Hydrocephalus operieren und ihnen eine Chance auf ein besseres Leben ermöglichen. Für die absolut notwendigen Nachuntersuchungen konnten wir den Familien Transportkosten erstatten. Armut ist oft der Grund für zu späte Wiedervorstellung der Kinder bei Komplikationen, das hat dann bleibende Behinderungen zur Folge, wie Blindheit, Epilepsie, geistige und motorische Behinderungen.
Auch hatten wir wieder mehrere Kinder lange Zeit in der Klinik: Vergammelte Knochenentzündungen erfordern eine monatelange tägliche Wundversorgung und viele chirurgische Revisionen zur Vermeidung einer Amputation. Dank der guten Zusammenarbeit mit der kath. Schule nebenan, gehen die Kinder, wenn es ihnen relativ gut geht, zum Unterricht, oft mit Gehhilfen oder im Rollstuhl.

Hausbau
Bau einfacher Häuser für Arme: insgesamt 800 €/Haus

Auch können wir nie die Augen, Ohren und Herzen vor den Nöten unserer Nachbarn verschließen: Im letzten Jahr ließ ein tagelanger tropischer Dauerregen viele Häuser unserer Bevölkerung einstürzen oder gar den Hang herunterrutschen. So hilft unser Bautrupp den Familien ein neues Haus zu bauen. Soweit möglich helfen die Familienmitglieder mit: Wasser holen, Sand herbei schleppen ect. Die Familien sind froh über die Hilfe, denn das Material für den Hausbau ist extrem teuer und wir sind Gott und Euch allen dankbar für jede Unterstützung und Spende. Vergelts Gott!

Wir wünschen allen noch eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr in Frieden und Freude!

Ihre dankbare
Dr. Uta Düll



Irene Baumgartner

Pater Danko

Weihnachten 2016

Liebe Freunde unserer Kinder und Mütter!

Der Weihnachtsbrief fällt heuer ein wenig persönlicher aus als gewöhnlich, denn wir feierten als Familie 25 Jahre Kenia. Wenn ich heute zurück schaue auf diese 25 Jahre, dann ist da erst einmal nur das: ein überwältigendes Gefühl der Dankbarkeit! Dankbarkeit gegenüber meiner Familie, die mich los ließ, aber nicht fallen ließ und die mir in schwierigen Situationen stets zur Seite stand. Nur wenige wissen, dass unsere liebevoll gestaltete Homepage von unserer Tochter betreut wird! Oder, dass unser Photovoltaik System von unserem Schwiegersohn eingerichtet und seither überwacht wird. Und da ist diese dankbare Freude und Erleichterung darüber, dass wir noch die Kraft hatten, unserer Jüngsten eine fröhliche und unbeschwerte Kindheit zu schenken, dass sie eine Schule besuchen durfte und diese im Mai erfolgreich abschließen konnte!
Und die Dankbarkeit unseren „alten“, treuen Freunden und Helfern gegenüber, die uns als Familie wahrnahmen und seit vielen Jahren mit Rat und Tat, mit guten, Wünschen und im Gebet begleiten! Ohne Euer Vertrauen und die liebevolle Begleitung wäre das NEST heute nicht das, was es geworden ist. Es ist dieses Vertrauen aus dem ich meine Kraft schöpfen konnte, um nach jedem Rückschlag wieder neu zu beginnen!
Dann ist da noch das dankbare Staunen darüber, dass wir immer behütet und geborgen waren, auch wenn um uns herum Chaos herrschte, und die Sicherheitslage unberechenbar war. Es gab Zeiten, da erschienen die Schwierigkeiten übermächtig und wir wussten nicht mehr weiter. Doch es öffneten sich immer wieder neue Türen, aus heiterem Himmel kam unerwartet Hilfe, ein liebevoller Zuspruch, eine zupackende Hand - es waren wahrhaftig keine leichten Jahre, diese 25 Jahre Kenia - aber die Erfahrung, das wir getragen sind und es so viele Menschen gibt, die ihr Herz für die Nöte anderer öffnen, liegt mehr als alle Mühsal und Ängste.
Und so kommt mir in der Zusammenschau, immer wieder dieses ergreifende Gedicht in den Sinn, das Dietrich Bonhoeffer im April 1945, kurz vor seiner Hinrichtung schrieb: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag!“

Jetzt aber, wie es sich für eine Rückschau gehört, ein paar Zahlen: Unser Gefängnisprogramm gibt es nun seit 2004. In den 12 Jahren konnten rund 1600 Frauen mit ihren Kindern einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Sie erhielten die Grundlage für ein zwar bescheidenes, aber ausreichendes Einkommen, oder eine Ausbildung, mit der sie eine Anstellung finden konnten. Über 5.000 Kinder wurden wieder mit ihren Familien vereint und zur Schule geschickt, und es wurde sichergestellt, dass sich ihre Mütter bzw. Großeltern oder Familien eine neue, tragbare Lebensgrundlage schaffen konnten.
Auch wir haben klein angefangen: Im Limuru Kinderheim gab es anfangs keinen Strom, kein fließend Wasser. Es waren mühsame Jahre, bis nach und nach erst Strom-, dann Wasserleitungen gelegt werden konnten; später kamen Häuser für die Angestellten und Freiwilligen dazu und unsere kleine Schule mit einem Klassenzimmer, einem Computerraum und einem Kindergarten. Auf die NEST Schule sind wir recht stolz. Denn sie ist anders als die Kindergärten und Schulen um uns herum; sie ist kindgerecht eingerichtet und unsere Erzieherin und die Lehrerin erhielten eine gute Ausbildung durch unsere Freiwilligen. Im Moment wohnen 86 Kinder von 1 Jahr bis zu 16 Jahren im Heim. 2005 konnten wir dann endlich unser Half-Way Haus in Nairobi eröffnen. Seither ist es der Mittelpunkt des Projekts. Der Hauptzweck des Half-Way Hauses ist: Hier finden bis zu 15 Mütter und ihre Kleinkinder ein „Zwischen-Zuhause“. Jetzt vor Weihnachten ist es überfüllt, wir beherbergen dort 16 Mütter und 18 Kleinkinder!
Diese Mütter können sich zum ersten Mal in ihrem Leben erholen und auf ihre Kinder konzentrieren. Sie können sich auf sich selbst besinnen ohne Angst haben zu müssen, dass sie überfallen oder unter Druck gesetzt werden, oder dass sie nicht wissen was ihre Kinder nächsten Tag essen werden. Und - das ist das Wichtigste - sie werden mit ihren Sorgen und Nöten, Träumen und Plänen ernst genommen, eine Erfahrung, die viele zum ersten Mal machen. Niemand fragt sie warum sie im Gefängnis waren, niemand verurteilt sie. Ihre Zeit im NEST ist auf Zukunft ausgerichtet. Dazu gehört, dass sie alles Mögliche lernen können, vom Lesen und Schreiben über Handarbeiten, Nähen, Kochen, Gemüseanbau usw. bis hin zu dem Wissen, wie man einen eigenen kleinen Laden leiten kann. Wenn sie dann „nach Hause“ gehen, statten wir sie mit einem Bett, Matratzen, Decken, Hockern, Kochutensilien und Geschirr, und anderen nötigen Haushaltsutensilien aus. Wir zahlen die ersten 3 Monatsmieten und für mindestens 4 Monate Schulgeld. Und wo es sinnvoll erscheint, erhalten die Mütter die Grundausstattung für ein kleines, selbstgewähltes Gewerbe.

Heuer an Weihnachten feiern wir bereits den dritten Jahrestag der Eröffnung unserer Säuglingsstation. In unserem Baby-Haus betreuen wir zurzeit 30 Babys. 12 davon wurden zur Adaption freigegeben, die anderen haben Mütter im Gefängnis. Im Laufe der letzten Jahre fanden fast 180 Babys aus dem NEST eine neue Familie.
Weil Weihnachten das Fest der Freude ist, gibt es jetzt zum Ausklang noch etwas zum Freuen: Erinnern Sie sich an Jonathan aus dem letzten Weihnachtsbrief? Er kam im November 2015 zu uns, 1½  Jahre alt und völlig unterernährt. Schon 4 Wochen später konnte er wieder lächeln und nach 2 Monaten sitzen. Heute ist er ein fröhlicher Bub.
So haben wir immer Grund zum Danken. Mein Dank gilt zu gleichen Teilen den treuen Mitarbeitern im Nest und allen ebenso treuen Spendern. Und jetzt wünsche ich Euch allen ein fröhliches und friedliches Weihnachtsfest! Und dass das Neue Jahr Zufriedenheit und Freude bringen möge und alle gesund bleiben.

Herzlichst
Irene